Der Traum vom Frieden

von Bella Held

Eine weitere Explosion erschütterte die Erde. Es war Wochen her, als der Krieg angefangen hatte. Frieden herrschte schon eine Weile nicht mehr. Die Kinder kannten ihn nicht. Seit Ausbruch des Krieges erschütterten Explosionen den Boden. Die halbe Stadt lag schon in Trümmern. Immer wenn sie durch die Straßen lief, um sich zu verstecken, hatte sie Angst. Angst vor den Soldaten. Angst vor jedem Menschen. Ihre Familie war einer Schießerei zum Opfer gefallen. Seitdem lief sie alleine rum. Versteckte sich vor den Soldaten, den Panzern und den Schießereien. Seit der Krieg angefangen hatte, war sie schlanker geworden. Es gab kaum etwas zu Essen. Manchmal träumte sie vom Frieden. Dann lag sie auf dem Boden und dachte darüber nach, wie es so wäre, ohne Angst. Heute war wieder so ein Tag. Sie lag versteckt hinter Trümmern und stellte sich vor wie es wäre in Frieden zu leben. Sie würde immer noch bei ihren Eltern leben. Glücklich. Ihre Geschwister würden um sie herumtollen. In ihrer Vorstellung würden sie jeden Abend gemeinsam essen, zusammen. Sie würde ganz normal zur Schule gehen. Sie würde jeden Tag etwas Neues lernen. Dann hätte sie nicht den Stress, jeden Abend einen neuen Schlafplatz zu finden. In ihrer Vorstellung hatte sie viele Freunde. Sie würde jeden Tag mit ihnen raus gehen. Einfach sich ein schönes Leben machen. Sie wollte sich keine Sorgen mehr machen, ob sie am nächsten Tag noch leben würde. Sie wollte frei sein. Sie wollte in einer Welt voller Frieden leben. Sie wünschte sich, dass sie noch eine Welt voller Frieden erleben würde. Sie träumte von einer Welt ohne Krieg. Eine Welt in der jeder glücklich wäre. Es wäre alles besser, wenn sie nur wo anders leben würde. Eine Welt voller Frieden wäre das größte Geschenk, das man ihr jemals machen könnte.