Filmkritik – Supernova

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Was würdest du tun, wenn du zusehen müsstest, wie eine geliebte Person die Kontrolle über ihr Leben verliert? Genau diesem Problem muss sich Sam (gespielt von Colin Firth) in dem Film Supernova stellen.

Der Konzertpianist Sam und sein langjähriger fester Freund Tusker (gespielt von Stanley Tucci) begeben sich auf einen Roadtrip, auf dem sie Familie, Freunde und Orte der Vergangenheit besuchen wollen. Vor allem für Tusker ist dies sehr wichtig, da er immer mehr vergisst, wer er ist und was passiert und er etwas vorhat, von dem Sam jedoch noch nichts ahnt.

Zu Beginn der Reise verläuft noch alles ganz normal, doch bemerkt der Zuschauer schon bald Ansätze der Demenz bei Tusker. Nach und nach passiert, wovor er sein ganzen Leben Angst hatte: Er verliert die Kontrolle.

Sam versucht zwar ständig mit ihm darüber zu reden, jedoch will Tusker ihn nicht belasten. Als Sam schließlich zufällig heraus findet, was sein Freund die ganze Zeit über vorhat, fühlt er sich hintergangen und es folgt die wohl bewegendste Szene aus dem ganzen Film, in der die Schauspieler es schaffen, jeden auch noch so neutralen Zuschauer mitzureißen.

Die letzte Szene des Films zeigt Sam, wie er allein in einem Konzertsaal am Klavier sitzt und das Stück „Salut d`amour“ spielt. Was genau am Ende passiert, ist nicht ganz klar und lässt dem Zuschauern Raum für eigene Interpretationen.

Wenn auch nicht unbedingt mit einem Happy End, finde ich doch, dass Supernova der wohl beste Liebesfilm des Jahres mit einem sehr berührenden Thema ist.

Auch wenn es inzwischen viele Filme gibt, die zum Thema die Homosexualität der Hauptcharaktere haben, gibt es hier eine neue Ebene.

Die Belastung durch die Krankheit Demenz kann jedes Paar treffen und es scheint wie zufällig, dass hier ein schwules Pärchen ausgesucht wurde.

Mit der sehr bedachten Storyline, der unglaublichen Sorgfalt und Leistung der Schauspieler und dem gesamten Konzept des Filmes schafft es Supernova, Menschen in vielen verschiedenen Lebenslagen anzusprechen.

Alles in allem kann man sagen, dass das Liebesdrama von Filmdirektor Harry Mcqueen in allen Hinsichten die Erwartungen voll und ganz erfüllt.

von Amelie Pachmayr