Corona – Chance zum Umdenken?

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von Kathi Herb

Corona, ein kleiner mutierter Virus, der nun neben China auch die westliche Welt lahm legt. Für uns in Bayern gilt nun die sogenannte Ausgangsbeschränkung, um die Alten und die Vorerkrankten in unserer Bevölkerung so gut es geht schützen zu können.

Trotz der ganzen Schattenseiten, wie eine Lahmlegung unserer Wirtschaft und die Begrenzung unserer sozialen Kontakte und Schrittweite, kann und sollte das Coronavirus als eine Art Chance des Umdenkens gesehen werden.

In Europa ging es die letzten Jahre wirtschaftlich rasant nach oben, es war nur eine Frage der Zeit bis etwas kommen würde, das die Kurve zum Einsturz bringt. Man lerne aus der Geschichte: Schwarzer Freitag 1929, oder die Euro-Krise im Jahr 2008.

Das, wozu wir nun aus Solidarität verpflichtet sind, für ein starkes Deutschland und Europa, ist das Innehalten und Abwarten.

Die Krise hat das Potential uns die Augen zu öffnen und zu zeigen an welchen schweren Aufgaben wir hadern und etwas ändern müssen.

Während wir in unseren Häusern sitzen und nichts tun können außer abzuwarten, gibt es dort draußen Menschen, die für unser Leben essentiell wichtig sind.

Krankenpfleger und Ärzte, die unermüdlich um die Leben unserer Kranken und Alten kämpfen. Versorger, wie LKW Fahrer und Supermarktmitarbeiter, die nun Extraschichten einlegen, damit wir uns keine Sorgen machen müssen, dass wir genug Essen auf dem Tisch und genügend Klopapier im Regal stehen haben. Dazu gehören viele mehr: Bauern, Energieversorger, Müllmänner und co. – um nur wenige Beispiele zu nennen.

In Zeiten von Corona merken wir, dass viel zu viele dieser Berufe, die uns unser sorgenfreies Leben ermöglichen, unterbezahlt sind und mehr denn je unsere Wertschätzung verdienen.

Corona zeigt uns auch andere Schwächen unseres Systems auf, wie die Digitalisierung. Während alle Schüler nun von zu Hause aus lernen sollen, wurde der Server “mebis”, auf dem Lerninhalte zur Verfügung gestellt werden, innerhalb weniger Tage gehackt und damit lahm gelegt. Auch viele Büroarbeiter haben keine Möglichkeit ihrem Beruf von Zuhause aus nachzugehen, da es für viele Unternehmen bisher außer Frage stand “HomeOffice” einzuführen.

Im Großen und Ganzen stehen wir nun vor einer großen Belastungsprobe unserer Gesellschaft, jetzt heißt es erst mal zu Hause bleiben und in unserer immer schneller werdenden Welt einfach mal innezuhalten.

Wie Bilder aus China und Italien zeigen, hat sich die Luft durch den deutlich niedrigeren Co2 Ausstoß, in einigen Tagen und Wochen, ein wenig erholt. In vielen smogerfüllten Städten sieht man zunächst einmal wieder den klaren Himmel.

Während wir in Häusern sitzen um die Ansteckungswelle des Coronavirus zu minimieren, bekommt nun auch Mutter Natur etwas Zeit um sich zu erholen und zu heilen, von dem kleinen Virus Mensch, der durch seine Gier und seinen Eifer vergessen hat, wie er fürsorglich mit seiner eigenen Heimat und sich selbst umzugehen hat.